Bericht Modul in Bochum, 19./20. November 2005
Falkenheim Bochum e.V.
Das Team des Falkenheims Bochum hatte bereits im Oktober 2004 Kontakt
zur Koordinierungsstelle aufgenommen. Verabredet wurde, dass vor
Ort in den Arbeitszusammenhängen des Falkenheims nach Kooperationspartnern
gesucht wurde, da ein sozialräumlicher Ansatz verfolgt werden
sollte. Schwerpunkt lag in diesen Gesprächen auf der Intensivierung
der Elternarbeit. Im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass die
Kooperationen aus unterschiedlichen Gründen nicht konkretisiert
werden konnten. Es wurde entschieden, beide Module zusammenzulegen
und mit 6 Teilnehmenden an einem Wochenende mit dem Medium Video
zu arbeiten.
Nach der Vorstellung und Abstimmung des Tagesablaufs, wurde zum
Einstieg die eigene Mediennutzung mit Hilfe des Medienkuchens, der
die tägliche Mediennutzung jedes Einzelnen abbildet, reflektiert.
Anhand dessen erfolgte eine Bestimmung des Begriffs Medien. Die
Teilnehmenden nannten die von ihnen genutzten Medien. Anschließend
wurden diese in drei Kategorien eingeordnet. Nach dem Grad der Technisierung,
wurden primäre Medien wie Stimme und Gesang, sekundäre
Medien wie Buch, Zeitung und Musikinstrumente, sowie tertiäre
Medien wie PC, TV, Radio, CD-Player und Telefon, unterschieden.
Ausgehend von dieser Sichtung, wurde der Medienbegriff abschließend
so definiert: Alles, was Informationen aller Art außerhalb
der eigenen Person speichert und/oder vermittelt.
Es folgte ein powerpointgestützter Vortrag zum Thema Medienkompetenz,
in dem die vier Dimensionen Medienkritik, Mediennutzung, Medienkunde
und Mediengestaltung erläutert wurden. Vorab nannten die Teilnehmenden
in einem kurzen Brainstorming ihre Assoziationen zum Begriff Medienkompetenz.
Dabei wurde deutlich, dass einige Teilnehmende in ihrer Ausbildung
schon die Grundzüge des Konzeptes kennen gelernt hatten. Die
eigenen Stärken wurden im Bereich Medienkritik gesehen.
Anschließend wurden aktuelle Ergebnisse der Medienforschung
und Medienkritik vorgestellt und diskutiert. Dabei wurden auch kurz
die ersten Ergebnisse der Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts
Niedersachsen e.V. (KFN) zum Thema "Mediennutzung und Schulleistung"
mit einbezogen. Der publizierte Rückschluss aus den Ergebnissen
dieser Studie, Fernsehen und Computer mache Kinder dumm, dick und
einsam, wurde von den Teilnehmenden in Frage gestellt, da die Untersuchung
den Erziehungsstil und die familiäre Situation der Schüler
ausklammere.
Zur Auflockerung wurde nach dem Mittagessen ein praktischer Teil
eingeschoben. Die Teilnehmenden erlernten den Umgang mit der Trickbox
und erstellten mit großem Spaß gemeinsam ihren ersten
Trickfilm.
Es folgte am Nachmittag eine ausführliche Einführung in
den Videoschnitt mit Pinnacle Studio am Schnittplatz des Falkenheimes.
Der Vormittag des zweiten Tages begann ebenfalls mit einem praktischen
Teil. Es wurden zwei Gruppen gebildet, die jeweils mit dem Medium
Video unterschiedliche Methoden ausprobierten.
Die erste Gruppe interviewte in der Innenstadt von Bochum Passanten
zum Thema Vorweihnachtszeit. Die selbst gestellte Aufgabe war allerdings
nur mit Mühe zu lösen, da am Sonntagmorgen nur wenige
Menschen auf den Straßen unterwegs waren.
Die zweite Gruppe erstellte einen Videoclip mit gegensätzlichen
Impressionen aus der Umgebung des Falkenheims. In der direkten Nachbarschaft
des Hauses liegen sowohl ein Park mit einem alten Friedhof, als
auch eine Bahnstrecke und eine stark befahrene Straße.
Bis in den Nachmittag schnitten und vertonten die Teilnehmenden
ihre Ergebnisse am Computer, eine ganz neue Art der Mediennutzung
für sie.
Zum Abschluss der Fortbildung wurden Projektideen gesammelt, deren
Vertiefung jedoch aufgrund der Kürze des Moduls nicht möglich
war. Dennoch fühlten sich einige Teilnehmende durch das Modul
ermutigt, an dem vorhandenen, computergestützten Videoschnittplatz
mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten:
- Ein Teilnehmer will Anfang 2006 ein Angebot mit der Trickbox
bzw. der im Haus vorhandenen DV-Cam umsetzen.
- Drei Teilnehmende könnten sich ebenfalls vorstellen,
mit der Trickbox aktiv zu werden
- Eine Teilnehmerin wird Eltern in Bezug auf den Medienkonsum
ihrer Kinder sensibilisieren. Die konkreten Ansatzpunkte werden
hausintern diskutiert.
>> Fotoimpressionen
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