Bericht Modul II, Erkrath 24. Juni 2005
Die gemeinsame Abstimmung im Vorfeld verdichtete die Interessen
der 9 Teilnehmerinnen auf zwei Themenschwerpunkte: "mediengestützte
Sprachkursangebote Deutsch als Fremdsprache" und "Video".
An Begrüßung und Vorstellung der Seminarplanung schloss
sich eine ausführliche Runde mit eigenen Erfahrungsberichten
zum Umgang von Kindern mit Medien an. Die Gruppe teilte sich anschließend
in Interessentinnen für den Bereich "Deutsch als Fremdsprache"
und "Video". In parallelen Gruppen wurden gute 3 Stunden
gearbeitet.
Gruppe 1: Deutsch als Fremdsprache - mediengestützte Sprachkursangebote
Ein allgemeiner Überblick über die Bandbreite und die
beste Software für unterschiedliche Zielgruppen wurde durch
die vorhandenen Beispiele auf CD-Rom ermöglicht. Die Angebote
wurden praktisch ausprobiert und kritisch bewertet. Für alle
Teilnehmerinnen ergaben sich geeignete Anknüpfungspunkte für
die eigenen Arbeitsfelder in Grundschule und Sprachkursen mit Kinderbetreuung.
Die Links und Empfehlungen wurden in schriftlicher Form ausgehändigt.
Aufgrund technischer Probleme des Veranstaltungsortes war es nicht möglich,
die vorbereitete Linkliste mit kostenfreien
Online-Angebote praktisch auszuprobieren.
Gruppe 2: Video
Nach einer kurzen Übersicht über die zu behandelnden
Themenbereiche haben die Teilnehmerinnen ihre eigene Videotechnik
geholt, um damit die praktischen Übungen durchzuführen.
Da in den Einrichtungen auch analoge Technik eingesetzt wird, wurde
auch auf den Unterschied zwischen linearer und nichtlinearer Videobearbeitung
eingegangen.
Insgesamt wurden drei Videosysteme eingesetzt:
zwei MiniDv Geräte und
eine SVHS Kamera.
Bei der SVHS Kamera blieb es bei einer Begutachtung der technischen
Vor- und Nachteile dieses Systems; auf Aufnahmen wurde verzichtet,
da kein Analog/Digitalwandler zu Verfügung stand. Als Hinweis
erhielten die Teilnehmerinnen den Ratschlag, über die Anschaffung
eines A/D Wandlers nachzudenken, da die Videokamera an sich ein
hochwertiges Gerät in einem sehr guten Zustand ist. (Hinweis
hier)
In einer Einrichtung ist bereits ein Laptop vorhanden, mit dem bei
entsprechender Speicherausstattung (mind. 512mB) problemlos "Videoschnitt"
betrieben werden kann. Ergänzend soll hier noch einmal an die
notwendige Schnittstelle am Rechner erinnert werden:
Der Rechner benötigt für die verlustfreie Übertragung
der Videodaten auf den Rechner eine sog. Firewire-Schnittstelle.
(4 oder 6polig) Bei einem Rechner mit PCI Steckplätzen lässt
sich eine solche Karte für etwa 20 Euro nachträglich einbauen.
Bei einem Laptop benötigt man einen pcmcia-Slot. (Kosten für
Firewire-Karte in diesem Fall etwa 40,- Euro, Recherche hier
möglich.)
Nach dem technischen Infoteil wurde mit der Erstellung eigener Beiträge
angefangen. Hierbei waren zwei Schwerpunkte für die Teilnehmerinnen
besonders interessant: Videobeitrag als Dokumentation einer baulichen
Veränderung und die Anwendung visueller Tricks.
Nachdem die Aufnahmen gemacht wurden, lernten die Teilnehmerinnen
zwei Videoschnittsysteme kennen:
Apple mit der Software imovie und
Windows mit dem Movie Maker.
Die beiden Programme sind Bestandteile der jeweiligen Betriebssysteme
und können sehr leicht bedient werden. Falls weiterführende
Funktionen gefordert sind, lassen sich folgende Programme empfehlen:
Für den PC:
Magix Video de Luxe - Schulträger können eine spezielle
Schulversion bestellen. Infos bei Magix im Bereich Community - Schule
& Hochschulen hier
oder im Handel
als "alte" Version 2004 für derzeit 24,95 Euro statt
129,- Euro)
Für den Mac:
FinalCut Express (nach besonderen Preisen für den Edu-Bereich
erkundigen)
Insgesamt waren die Teilnehmerinnen sehr zufrieden mit ihren Ergebnissen.
Hinderlich für die eigene Projektarbeit wurde die hohe finanzielle
Anforderung an die Materialausstattung bewertet. (Kamera mit DVin,
Zusatzakku, Stativ und Mikrofon, Schnittsystem)
Hierzu folgende Tipps:
Organisieren Sie ihre Anschaffungen mit "verbündeten"
Trägern und teilen Sie die Anschaffungen auf.
Erkundigen Sie sich über die Verleihangebote regionaler Medienzentren
(Schulen können z.B. beim Medienzentrum
Rheinland Technik kostenlos entleihen)
Entnehmen Sie weitere Tipps der ausgelegten Adressliste zu Medienzentren
in Ihrem Umfeld.
Nach dem Schnitt wurden die Ergebnisse exportiert und präsentiert.
Ergebnis: Video zur Dokumentation
Plenum: Gestaltung eines Elternabends
Mehrere Beispiele zur Gestaltung eines Elternabends wurden im Themenbereich
"Medien" vorgestellt. Es lassen sich dabei vier Ansätze
unterscheiden:
Prävention
Aufklärung und Information
Aktuelles Ereignis (z.B. Problem in der Gruppe oder Klasse,
problematischer Vorfall, Planung einer gemeinsamen Aktion)
Austausch und Geselligkeit
Die besprochenen Beispiele verknüpfen Medien mit der Elternverantwortung
für den Konsum der Kinder. Insbesondere zum Fernsehverhalten
wurden Beispiele zur Sensibilisierung der Eltern vorgestellt. Als
Quellen wurden u. a. die Schriften von "Schau
hin" und die Elternabend-Modelle der Fachstelle für
Medienarbeit der Diözese Rottenburg-Stuttgart empfohlen.
Im Anschluss wurde in Kleingruppenarbeit anhand eines von den Referenten
vorbereiteten Handlungsstranges eine eigene Veranstaltung mit Eltern
geplant.
Ergebnis:
Konzeption Elternarbeit/~abende in Spiel- und Kontaktgruppen
im DRK-Familienbildungswerk zur Förderung von Medienkompetenz
von Eltern mit Kleinkindern
Zielgruppe: Eltern mit Kindern im Alter von zwei bis drei
Jahren
Idee: Als Abschiedsritual der gemeinsamen Gruppenzeit vor
dem Entritt in den Kindergarten einen kleinen Film erstellen, der
auf CD gebrannt und als Erinnerung an die Spiel- und Kontaktgruppe
mitgenommen wird (wie Foto fürs Fotoalbum).
Intention: beim gemeinsamen Tun mit den Eltern über
Mediennutzung/-Konsum ins Gespräch kommen. Sensibilisierung
der Eltern für den sinnvollen Umgang mit Fernsehen und Video
Medieneinsatz: Video und Trickbox , Videorekorder
Ablauf: Zu den Spiel- und Kontaktgruppen gehört ein
Elternabend (ohne Kinder), der entweder pädagogische Fragestellungen
oder auch Bastelvorbereitungen für gemeinsame Feste beinhaltet.
Die Idee der Kursleiterin entstand aus der Erinnerung an einen durchgeführten
Elternabend, an dem die Eltern die Kulisse und Darsteller eines
Märchens erstellten (als Kasperletheater oder mit anderen Handpuppen),
die Inszenierung planten und diese den Kindern gemeinsam in der
Spielgruppe vorspielten.
So ähnlich soll es auch zum Film kommen: Eltern und Kursleiterin
entwickeln eine kleine Handlung und bereiten Bühnenbild, Darsteller
etc. vor. Es wird eingeübt, gefilmt und mit der Trickbox bearbeitet.
Während der gemeinsamen Aktivitäten findet auch eine Auseinandersetzung
über Medienkonsum und Fernsehen/Video für Kinder statt,
die von der Kursleiterin initiiert wird. Bei dieser Gelegenheit
können auch Empfehlungen gegeben werden.
In der letzten Kurseinheit der Spiel- und Kontaktgruppe schauen
sich die Eltern und Kinder gemeinsam den Film an und beobachten
dabei ihre Kinder. Es folgt ein Austausch über die Erfahrungen
und als Abschiedsgeschenk gibt es die CD mit dem gemeinsam erstellten
Film.
Präsentation und Auswertung
Die Videos und die geplanten Elternabende wurden im Plenum vorgestellt
und diskutiert. Die Auswertung des gesamten Moduls zeigte, dass
die praktische Arbeit allen Teilnehmerinnen den meisten Gewinn brachte.
Es herrschte große Zufriedenheit über die erarbeiteten
Ergebnisse. Bedauert wurde, dass der Zugang zum Internet nicht möglich
war. Viele Teilnehmerinnen fühlen sich ermutigt, in nächster
Zukunft Medien in ihrer Arbeit einzusetzen.
Durch den Tag führten die Referenten Antje Rometsch und Heiko
Walter.
>> Fotoimpressionen
>> Links und Software zu Deutschkursen
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